Bauchdeckenstraffung / Bauchstraffung / Abdominoplastik – Kosten und Fakten
Operationsname, Definition: Bauchdeckenstraffung bzw. Abdominoplastik / Bei einer klassischen Bauchdeckenstraffung bzw. Abdominoplastik wird über einen Schnitt im Unterbauchbereich überschüssiges Bauchdeckengewebe entfernt (meist ein kombinierter Überschuss von Haut- und Unterhautfettgewebe). Dabei wird meist die Bauchwand (=Bauchmuskulatur) ebenfalls gestrafft. Gelegentlich wird der Eingriff mit einer Fettabsaugung / Liposuktion im Bereich der Flanken oder im Bereich des Oberbauches kombiniert. Eine Straffung der Haut nur unterhalb des Nabels ohne Nabelversetzung wird Mini-Abdominoplastik genannt.
Eine cutis laxa abdominis stellt nur in besonders ausgeprägten Fällen eine Krankheit dar. Der Eingriff kann in allen Ausprägungsgraden dieser Diagnose zum Tragen kommen. Wesentlich ist die präoperative Abschätzung des Hautüberschusses, der entfernt werden kann. Dies beeinflusst die Schnittführung und die Frage, ob der Nabel versetzt werden muss.
Facharzt dieser Operation: Facharzt für Plastische
und Ästhetische Chirurgie / Bei mangelnder Fachausbildung ist die
Abdominoplastik durchaus eine riskante Operation.
Häufigkeit pro Jahr: Das Institut für Grundlagen- und
Programmforschung hielt im Jahr 2007 innerhalb eines Forschungsprojektes
fest, dass jährlich 11.200 Bauchdeckenstraffungen in Deutschland
durchgeführt werden. Aktuelle Statistiken über die Häufigkeit von
Bauchdeckenstraffungen in Deutschland können auch bei der DGPRÄC oder
VDÄPC erfragt werden. Dem gegenüber wurden nach einer Statistik der
US-amerikanischen Fachgesellschaft der Plastischen Chirurgen in den USA
im Jahr 2009 genau 127.923 Abdominoplastiken durchgeführt.
Herkunft und Entwicklung: Im Jahr 1890 haben Demars und
Marx eine Haut- und Fettgewebsentfernung von der Bauchwand beschrieben.
1899 erfolgte die Beschreibung einer Abdominoplastik durch Howard A.
Kelly am Johns Hopkins Hospital in Baltimore. Vielen seiner Patienten
verhalf er durch den Eingriff zu einer verbesserten Körperkontur und zu
einem Leben ohne die quälende Intertrigo. Seither sind zahlreiche
Verbesserungen der Technik publiziert worden, die sich bspw. mit
unterschiedlichen Schnittführungen, dem Verlauf der Straffungsvektoren
(high lateral tension oder medial tension), dem Einsatz von Liposuktion,
der Technik der Präparationsebenen (z.B. Scarpa vs. Inominata Fascie)
und der Neupositionierung des Nabels befassen.
Stationär / Ambulant: Hier gibt es innerhalb der
Fachärzteschaft unterschiedliche Meinungen. Bei einem Teil wird die
Bauchdeckenstraffung im Allgemeinen in Vollnarkose stationär
durchgeführt. Bei einem anderen Teil erfolgt die Bauchdeckenstraffung
auch ambulant (inkl. Konzept mit kompetenter Überwachung). Eine
Miniabdominoplastik kann auch in örtlicher Betäubung als ambulante
Operation erfolgen.
Kosten der Operation: Die reinen Operationskosten
(inkl. MWSt.) liegen zwischen 5.500 und 7.000 Euro. Hinzu kommen ggf.
die Narkosekosten und die stationären Betreuungskosten.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Erfolgt die
Operation nur aus ästhetischen Gründen, übernehmen die Krankenkassen die
Behandlungskosten nicht. Dies trifft im Falle behandlungsbedürftiger
Komplikationen mit Krankheitswert auch für deren Folgekosten zu, wogegen
man sich aber gesondert versichern kann.
Liegt eine Funktionsbeeinträchtigung vor (gigantische Hautfettschürze,
Intertrigo), können die Operationskosten unter Umständen nach vorheriger
Prüfung durch den Kostenträger übernommen werden. Hierzu ist im
Allgemeinen eine vorherige Begutachtung durch den MDK (medizinischen
Dienst der Krankenkassen) erforderlich. Eine Anbindung dieser
postbariatrischen Patienten in ein Zentrum für Bariatrie erleichtert
diese Abläufe.
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