Vor der Operation bei Harnröhrenverengung – Der richtige Arzt und Vorbereitungen

Wahl des richtigen Operateurs / Chirurgen: Die Sachse-Urethrotomie ist prinzipiell eine unschwierige Operation, die Teil der Facharztausbildung zum Urologen ist. Sie wird in der Regel von jedem operativ tätigen Urologen beherrscht. Eine Abhängigkeit des Therapieerfolgs vom individuellen Operateur ist – im Gegensatz zu anderen Eingriffen – in der wissenschaftlichen Literatur nicht beschrieben. Allerdings ist eine Unsicherheit vieler Urologen bei der Frage bekannt, wann die Sachse-Urethrotomie sinnvollerweise angewendet werden kann, und wann wegen fehlender Erfolgsaussichten der Wechsel zu einem offen-rekonstruktiven Operationsverfahren erfolgen muss. Deshalb ist es auch für diesen Routineeingriff sinnvoll, wenn der Operateur mit der speziellen Problematik der Harnröhrenstrikturen und zumindest in der Theorie mit den offen-rekonstruktiven Verfahren vertraut ist. Nur eine geringe Anzahl von Operateuren beherrscht offene Harnröhrenrekonstruktionen.

Tipp: Fragen Sie Ihren Operateur, was er mit Patienten macht, bei denen die Sachse-Schlitzung fehlschlägt (ein hoher Prozentsatz!). Wenn die Antwort die erneute Sachse-Schlitzung ist, sollten Sie erwägen, einen alternativen Operateur aufzusuchen.

 

Die Strikturresektion mit End-zu-End-Anastomose ist prinzipiell eine unschwierige Operation, die in jedem Zentrum für Harnröhrenchirurgie zum Standardrepertoire gehört. Aber dennoch sollte sie nach Möglichkeit in entsprechenden Zentren durchgeführt werden – hier ist eine Anzahl von ca. 50 Harnröhreneingriffen pro Jahr wünschenswert.

Die dorsale Onlay-Plastik ist eine technisch anspruchsvolle Operation, die in der Regel nur in Zentren für Harnröhrenchirurgie angeboten wird, dort aber zum Standardrepertoire gehört. Sie sollte dementsprechend nur in solchen Zentren durchgeführt werden, da ansonsten eine für eine entsprechende Expertise nötige, individuelle Operationsanzahl durch den Operateur nicht erreicht wird. Es gibt  aber keine formelle Zusatzqualifikation, an der die Erfahrung eines Operateurs gemessen werden kann. Wünschenswert ist eine Anzahl von ca. 50 Harnröhreneingriffen pro Zentrum, pro Jahr. Eine Abhängigkeit des Therapieerfolgs vom individuellen Operateur ist allerdings – im Gegensatz zu anderen Eingriffen – in der wissenschaftlichen Literatur nicht untersucht.

Tests und Voruntersuchungen: Vor dem Eingriff sollten immer eine Harnstrahlmessung und eine Cysturethrographie (CUG) vorliegen. Als Blutuntersuchung sind nur die Werte, die für die Narkose notwendig sind, zu fordern sowie Untersuchungen zur Blutgerinnung (Quick-Wert, PTT, Thrombozyten). Eine Urinuntersuchung muss zeigen, dass zum Zeitpunkt der Operation keine Harnwegsinfektion vorliegt. Eine Eigenblutspende ist nicht notwendig.

Einnahme von Medikamenten: Üblicherweise werden fast alle Medikamente, die der Patient einnimmt, auch weiterhin eingenommen. Ausnahmen bilden blutverdünnende Medikamente und einige Diabetesmedikamente. Die meisten müssen nach Rücksprache mit dem verordnenden Arzt (!) abgesetzt und durch andere ersetzt werden.

Hinweise vor der stationären Operation

Der Gesetzgeber fordert vor elektiven (planbaren) Operationen, dass der Patient mind. einen Tag vor der OP sowohl mündlich als auch schriftlich aufgeklärt wird. Das bedeutet, dass die Operation genau besprochen wird. Diese Aufklärung muss anschließend von Patient und aufklärenden Arzt mit einer Unterschrift versehen werden. Im Gespräch zwischen Patient und Anästhesist werden die möglichen Narkosen dieser OP besprochen, inkl. deren spezifischen Vorteile und Nachteile.

Urethrotomia interna nach Sachse (Synonym Sachse-Urethrotomie): Je nach Länge der zu schlitzenden Striktur und der daraus folgenden Zeit, für die ein Blasenkatheter belassen werden sollte, beträgt der stationäre Aufenthalt zwischen 3 und 5 Tagen.

Harnröhrenrekonstruktion mit dorsaler Onlay-Plastik und Harnröhrenstrikturresektion mit End-zu-End-Anastomose: Nach dem Eingriff wird ein Harnblasenkatheter eingelegt, der 2-3 Wochen belassen wird, ein stationärer Aufenthalt ist jedoch nach der Operation nur für ca. 5-7 Tage notwendig.

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