Arthroskopie der Schulter – Alternativen und Heilungschancen
Grund und Ziel der Operation: Der Grund zu Operation
(Indikation) ist gegeben bei Patienten mit therapieresistenten Belastungs- oder
lagerungsabhängigen Beschwerden im Bereich der Schulter bei nachgewiesenem
Impingementsyndrom. Wenn eine physikalische Therapie, die eine Muskelkräftigung
der Rotatorenmanschettenmuskeln beinhaltet, Kortisoninjektionen und
entzündungshemmende Schmerzmedikamente keine ausreichende Besserung der
Symptomatik ergeben hat, ist in der Regel eine Operation notwendig. Sowohl in
der Bildgebung als auch in der klinischen Untersuchung muss ein
Impingementsyndrom vorliegen. Eine gravierende Instabilität muss ausgeschlossen
werden.
Ziel der Operation ist die
Erweiterung des so genannten subacromialen Raumes. Dazu werden in aller Regel
der entzündete Schleimbeutel entfernt und verschleißbedingte Ausfransungen und
Aufrauungen der Rotatorenmanschette geglättet. Am Unterrand des Schulterdaches
wird mit einer Knochenfräse ca. 3 mm bis 5 mm abgetragen. Im Bereich des
Schultereckgelenkes werden evtl. vorliegende Knochenzacken abgetragen.
Gelegentlich muss auch ein Band, welches vorne am Schulterdach ansetzt, ganz
oder teilweise durchtrennt werden, um den Raum unter dem Schulterdach
ausreichend zu erweitern.
Heilungschancen: Bei
etwa 90% der Patienten, die eine arthroskopische subacromiale Dekompression
erhalten haben, kommt es zu guten bis sehr guten Ergebnissen. Die Ergebnisse
der arthroskopischen Erweiterung des subacromialen Raumes entsprechen denen der
offenen Techniken. Wobei über einen Hautschnitt unter direkter Sicht am
Unterrand des Schulterdaches operiert wird. 60 – 70% der operierten Patienten
können den Sport wieder wie vor der Operation ausüben.
Alternativen zur Operation: Eine operative Alternative
zur arthroskopischen subacromialen Dekompression (ASAD) ist die offene vordere
Acromioplastik. Dabei wird über einen ca. 6-7 cm langen Hautschnitt im vorderen
seitlichen Schulterbereich eine Operation am Schulterdach durchgeführt. Mit
einem Meißel wird ein Teil des Schulterdaches an der Unterseite abgetragen. Im
Bereich der konservativen Therapie gilt der Grundsatz, je früher die Behandlung
gestartet wird, desto besser sind die Ergebnisse. Neben Schonung der Schulter,
medikamentöser Behandlung mit einem entzündungshemmenden Schmerzmedikament,
Injektionsbehandlungen mit Kortison in den Entzündungsherd unter dem
Schulterdach (maximal 3-5 Anwendungen), Muskelaufbau und Stabilisierung des
Schultergelenkes, Akupunktur, ist langfristig auch eine Kälte- und
Elektrotherapie vorstellbar, um Schmerzen zu lindern. Bei anatomischen
Normvarianten im Bereich des Schultergelenkes hat die konservative Therapie in
aller Regel nur einen vorübergehenden Effekt.
Entscheidung für die Arthroskopie der Schulter: Bei über mehrere Monate
bestehenden Beschwerden im Bereich der Schulter, die durch ein
Impingementsyndrom ausgelöst sind und eine konservative Therapie keine
dauerhafte Besserung der Beschwerden erbringt, ist die Indikation zur Operation
gegeben.