Nekrektomie bei Verbrennungen – Alternativen und Heilungschancen
Grund und Ziel der Operation: Das Ziel der Operation ist, eine Defektdeckung zu erlangen, um so die Funktion der Haut wieder Herzustellen, wie z.B. Schutz (Barriere), Temperaturregulierung etc.
Alternativen zu dieser Operation: Bei Verbrennungsgrad II b und tieferen Verbrennungen kommt es nicht zu einem spontanen Abheilen der Wunden, so dass diese Operation keine Alternativen lässt. Ein konservativer Therapieversuch kann lediglich bei kleinen Arealen, die 0,5 cm Breite nicht überschreiten versucht werden, da es dann zu einem sogenannten Bridging-Effekt kommen kann. Dies bedeutet, dass das Areal von der gesunden Haut überbrückt werden kann. Allerdings kommt es hier zu einer narbigen Abheilung. Die Narben können im Verlauf Probleme bereiten, es kann zu chronischen Wunden und einer sehr vulnerablen Narbe kommen.
Sind größere Areale betroffen, kann es zur sogenannten Verbrennungskrankheit kommen, die ein Multiorganversagen verursachen kann und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Die neue oder transplantierte Haut ist häufig empfindlich gegenüber Belastungen, kann Verfärbungen aufweisen oder sich im Laufe von Monaten und Jahren zu störenden Narben zusammenziehen und Kontrakturen ausbilden. Nicht selten sind im Verlauf Korrekturoperationen erforderlich. Hierzu stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Unter anderem kommen sogenannte Auflösungsplastiken (Z-Plastiken), spezielle Hautlappentransplantationen, Aufdehnungsmethoden (Hautexpander) oder ästhetische Eingriffe zur Anwendung.
Entscheidung für die Nekrektomie und Spalthauttransplantation: Sind nur kleinere Areale betroffen, kann der Operationszeitpunkt hinausgezögert werden, um die zu operierende Fläche so klein wie möglich zu halten. Bei großflächigen Verbrennungen kann eine sofortige Operation (Notfall) notwendig sein, um den Patienten zu stabilisieren oder sogar Extremitäten zu erhalten.
Risiken bei der Nekrektomie und Spalthauttransplantation
Wenn die Indikation zur Operation durch den Chirurgen gestellt wurde, verhindern keine Nebenerkrankungen die Operation. Die allgemeinen Risiken der Narkose bestehen auch bei dieser Operation. Bei dieser Operation gelten die allgemeinen Risiken wie Blutung, Nachblutung, Infektion, Verletzung benachbarter Strukturen, Thrombose, Embolie, als auch Teil- oder vollständiger Verlust der Transplantate, unbefriedigende Narbenbildung, Narbenkontrakturen, Narbenkelloide, Funktionseinschränkung an Extremitäten, Überempfindlichkeit im Bereich der Narben und Pigmentverschiebungen.