HWS Bandscheibenvorfall Therapie und HWS Spinalkanalstenose Therapie – Alternativen und Heilungschancen
Grund und Ziel der Operation: Ziel der Operation ist die Entlastung und Befreiung der Nervenstrukturen.
Alternativen zu dieser Operation: Grundsätzlich sollte vor jedem operativen Eingriff der Versuch einer konservativen Therapie durchgeführt werden. Nur dringliche OP-Indikationen, wie zuvor beschrieben, erlauben keinen Aufschub. Bei sehr weit seitlich gelegenen cervikalen Bandscheibenvorfällen mit Symptomen nur einer Nervenwurzel könnte eine computertomographisch-gestützte (CT) Schmerztherapie mittels Injektion eines lokalen Betäubungsmittels und einer Cortisonlösung um die betroffene Nervenwurzel herum speziell zur Schmerzlinderung auch mehrfach versucht werden. Wenn keine neurologischen Ausfälle (Lähmungen, Taubheit, Gangstörungen) vorliegen und „nur“ Schmerzen im Bereich des Nackens und der Schultermuskulatur beklagt werden, führen physiotherapeutische Maßnahmen zu einer Muskelentspannung und damit oft zu einem deutlichen Rückgang der Beschwerden und Bewegungseinschränkungen.
Entscheidung für die Operation bei cervikalem Bandscheibenvorfall: Eine dringende Operationsanzeige bei cervikalem Bandscheibenvorfall besteht bei mittel- und hochgradigen Lähmungserscheinungen in den Armen und bei einer drohenden Querschnittssymptomatik. Diese wird zum Beispiel durch Gangstörungen eingeleitet. Bei sehr großen Bandscheibenvorfällen (Massenvorfall) muss sicherheitshalber auch bei geringeren Beschwerden eher operiert werden.
Eine relative OP-Indikation ergibt sich bei leichtgradigen Lähmungserscheinungen in den Armen und bei Schmerzen, die trotz effektiver Behandlung länger als 3-4 Wochen andauern.
Entscheidung für die Operation bei cervikaler Spinalkanalstenose: Eine dringende OP-Indikation bei cervikaler Spinalkanalstenose ergibt sich bei Zeichen der Myelopathie (im MRT nachgewiesener Schädigung des Hals-Rückenmarks). Es besteht hier die Gefahr einer Querschnittssymptomatik auch durch ein Bagatelltrauma.
Eine relative OP-Indikation stellt sich bei therapieresistenten Nacken- und Schulterarm-Schmerzen, welche mit der Stenose in Zusammenhang gebracht werden können
HWS Bandscheibenvorfall Therapie und HWS Spinalkanalstenose Therapie – Risiken
Risiken der Operation bei cervikalem Bandscheibenvorfall: Prinzipiell gibt es 2 unterschiedliche Arten, cervikale Bandscheibenvorfälle zu operieren. Bei sehr lateral (seitlich) gelegenen Bandscheibenvorfällen, die eine einzelne Nervenwurzel bedrängen, kann eine so genannte Foraminotomie von hinten durchgeführt werden. Risiken bei solch einer Operation sind extrem selten eine Verletzung des Rückenmarks und der Nervenwurzel und – wie bei allen Operationen – die Gefahr der Wundinfektion.
Bei breitbasigen cervikalen Bandscheibenvorfällen wird von vorn operiert. Dabei besteht das sehr geringe Risiko von Verletzungen der großen Halsgefäße und Nerven, Verletzungen der Luftröhre und der Speiseröhre im Bereich des Zugangsweges. Bei der Operation kann das Rückenmark theoretisch verletzt werden. Durch die Vorgehensweise unter dem Mikroskop und mit feinsten Instrumenten ist dies allergrößte Seltenheit. Bei jeder Operation besteht ein geringes Risiko von Nachblutungen im Bereich des OP-Gebietes.
Risiken der Operation bei cervikaler Spinalkanalstenose: Bei der Operation der cervikalen Spinalkanalstenose wird ebenfalls der ventrale (vordere) Zugang gewählt, mit den gleichen Risiken wie beim breitbasigen Bandscheibenvorfall.