Laryngektomie / Komplette Kehlkopfentfernung – Alternativen und Heilungschancen
Grund und Ziel der Operation: Ziel der Laryngektomie ist die vollständige Entfernung des von Tumorgewebe durchsetzten Kehlkopfes und damit einhergehend die Heilung der Krebserkrankung.
Der Vorteil besteht zweifelsohne in der radikalen und damit gründlichen Entfernung von Krebsgewebe. Der Nachteil besteht darin, dass das Atmen nach Kehlkopfentfernung nur noch durch ein sog. Tracheostoma (Luftröhrenschnitt) am Hals möglich ist.
Heilungschancen: Die Heilungschancen bei Kehlkopfkrebs sind recht gut (>60%). Ist der Tumor am äußeren Kehlkopf angesiedelt (Hypopharynx, Schlundrachen), ist die Prognose oft schlechter (<50%). Entscheidend aber für die Prognose sind die Tumorgröße und eine mögliche Streuung in die Halslymphknoten.
Alternativen zur Operation: Diese Frage ist so einfach nicht zu beantworten. An der Leipziger Klinik wird eine Studie durchgeführt (DeLOS-II – Stand August 2010), bei der versucht wird, den Tumor durch eine Induktionschemotherapie und anschließender Bestrahlung ohne Operation zu vernichten. Durch eine einwöchige Chemotherapie wird anfangs das Ansprechen auf eine solche Therapie geprüft. Kommt es nicht zu einem sichtbaren Tumorrückgang nach dieser einen Woche, wird die Laryngektomie empfohlen. Dies erfolgt deshalb, da eine Operation nach Bestrahlung und Chemotherapie oft aufgrund von Wundheilungsstörungen schwieriger durchzuführen ist.
Eine Teilresektion des Kehlkopfes (laserchirurgisch oder offen) ist keine Alternative zur Komplettentfernung des Kehlkopfes.
Entscheidung für die Operation Laryngektomie bei Kehlkopfkrebs: Für die Operation entscheidet man sich, wenn der Tumor ein gewisses Stadium erreicht hat. Letztlich aber sollte die Beratung oder die Entscheidung zur Operation erst nach sorgfältiger Diagnostik in einem spezialisierten HNO-Zentrum oder einer HNO-Klinik erfolgen. Die Operation kann kurzfristig geplant und durchgeführt werden.
Risiken bei der Laryngektomie / Komplette Kehlkopfentfernung
Risiken dieser Operation: Im Prinzip gibt es wenig Argumente gegen die Durchführbarkeit einer Laryngektomie. Oft können chronische Grunderkrankungen des Herzens, der Leber oder Lunge die Operationsfähigkeit einschränken.
Es gibt kein überhöhtes Narkoserisiko bei einer Laryngektomie.
Die Risiken bei einer Laryngektomie bestehen in Wundheilungsstörungen, die zu Fisteln des Rachenraums führen können. Diese Fisteln können aber operativ verschlossen werden, bedürfen aber eines zweiten Eingriffs. Weitere spezifische Risiken bestehen nicht.