Mitralklappen OP – nach der OP (Nachsorge und Rehabilitation)

Nach der Mitralklappen OP kommt der Patient zunächst auf die Intensivstation und von dort, wenn die gewünschte Stabilität erreicht ist, auf eine sogenannte Intermediate-Care-Station. Hier werden dann sämtliche Drainagen entfernt. Sollte der Patient keinerlei Sauerstoffunterstützung benötigen, kann eine Verlegung auf die Normalbettenstation erfolgen. Für die nächsten acht Tage werden Blutuntersuchungen, Kontrolle des Herzrhythmus, eine Überprüfung des Operationsergebnisses mit Ultraschall des Herzens und eine frühe Mobilisation des Patienten durchgeführt. Wie erwähnt, schließt sich eine Anschlussheilbehandlung über 18 Tage an. Hier wird der Patient weiter mobilisiert. Das Operationsergebnis wird abschließend kontrolliert, die Medikamente werden reduziert oder erweitert, je nach medizinischer Indikation.

Der Patient wird in seiner häuslichen Umgebung danach seine Mobilisation fortführen und weitere Fitness aufbauen. Er sollte in den nächsten Wochen den Hausarzt aufsuchen, der sämtliche Berichte und Dokumente sichtet, in seine Unterlagen übernimmt und die medikamentöse Nachbehandlung einleitet.

Kontrolltermine: Nachuntersuchungen finden nach 6 Monaten und dann einmal im Jahr statt.

Einschränkungen nach der Mitralklappen-Operation: Wenn der Patient nach der Anschlussheilbehandlung in seine häusliche Umgebung zurückkehrt, ist eine körperliche Schonung im engeren Sinne nicht mehr erforderlich. Nichts desto trotz ist die volle Leistungsfähigkeit noch nicht wiederhergestellt, so dass der Patient das physische Aufbautraining fortführen sollte. Der Patient sollte in den ersten acht Wochen aus rechtlichen Gründen kein Fahrzeug führen. Bei der minimal-invasiven Operation ist eine besondere Schonung des Oberkörpers nach Abschluss der Anschlussheilbehandlung nicht notwendig. Normalerweise ist der Patient nach der Anschlussheilbehandlung nicht auf fremde Hilfe angewiesen.

Schmerzen und Narben nach der Operation: Schmerzen in der Operationswunde sind für die ersten fünf Tage nach der Mitralklappen OP normal. Sie klingen dann aber in der Regel ab. Schmerzen können auch im Bereich der rechten Leiste auftreten. Auch diese sollten nach einigen Tagen abnehmen. Narben bleiben sowohl am rechten Brustkorb und auch in der rechten Leiste zurück. Sie sind in der Regel kosmetisch günstig. Leichte Schmerzen bei verschiedenen Bewegungen können vorkommen. Sollten nach drei Monaten noch erhebliche Schmerzsensationen bestehen, ist dies untypisch. In diesem Fall sollte der Patient Kontakt mit der operierenden Klinik aufnehmen. Das gleiche gilt für Reaktionen im Bereich der Leistenwunde. Sollte sich diese ungewöhnlich vorwölben oder Flüssigkeit aus ihr austreten, ist ebenfalls das operierende Zentrum aufzusuchen.

Medikamente nach der Operation: Nach der Operation ist für 8 Wochen Markumar (Cumarin) einzunehmen. Zusätzlich wird ein leichter Beta-Blocker verschrieben, wenn die Herz-Grundfrequenz erhöht ist (ist meistens der Fall). Sofern eine Neigung zu höheren Blutdruckwerten besteht, ist ein ACE-Hemmer  einzunehmen. Für die Klappe selbst sind nach 3 Monaten keine Medikamente mehr erforderlich.

Rehabilitation / Physiotherapie: Nach allen herzchirurgischen Eingriffen ist eine Anschlussheilbehandlung gesetzlich festgelegt und gesichert. Diese Anschlussheilbehandlung wird vom Rentenversicherungsträger oder bei berenteten Patienten von den Krankenkassen im Regelfall übernommen.

Die Rehabilitation wird in einem hierfür zertifizierten kardiologisch ausgerichteten Zentrum durchgeführt. Als Alternative kann eine heimatnahe ambulante Rehabilitation angestrebt werden. Hier ist eine Rücksprache mit den Krankenkassen notwendig, da nicht alle Krankenkassen diese Form der Rehabilitation erstatten. Auch das ambulante Rehabilitations-Zentrum muss für eine Anschlussheilbehandlung nach herzchirurgischen Eingriffen zertifiziert sein.

Nach Abschluss der Anschlussheilbehandlung ist die Berufsaufnahme bei leichter körperlicher Tätigkeit durchaus möglich. Bei Berufen mit sehr hoher physischer Beanspruchung ist eine Aufnahme der beruflichen Tätigkeit nach acht Wochen möglich. Wettkampfsport sollte in den ersten drei Monaten nach der Mitralklappen OP vermieden werden.

Krankschreibung: Die Krankschreibung erfolgt in der Regel bis zum Abschluss der Anschlussheilbehandlung. Sie wird von vielen Hausärzten für den Zeitraum von insgesamt acht Wochen postoperativ verlängert. Dies ist jedoch nicht obligat.

Hinweis für ein optimales Operationsergebnis: Die Anschlussheilbehandlung begleitet die Steigerung der physischen Belastung unter medizinischer Kontrolle. Störungen der Herz- und Kreislauffunktion, insbesondere des Herzrhythmus können unter Belastung auftreten und bis zu lebensgefährlichen Komplikationen führen. Diese Möglichkeit besteht in der frühen postoperativen Phase und nimmt im Verlauf der drei Wochen, die die Anschlussheilbehandlung in Anspruch nimmt, deutlich ab. Des Weiteren werden während der Anschlussheilbehandlung Blutdruck, Blutzucker (soweit als
Begleiterkrankung problematisch) neu eingestellt. Unter kontrollierten Bedingungen ist die Erweiterung oder Reduzierung der während der Mitralklappen OP notwendigen oder auch unterlassenen Medikamentengabe neu geordnet. Die Beratungen während der Anschlussheilbehandlung dienen als Prävention für ein Wiederauftreten oder Fortschreiten der Erkrankung. Eine Reha-Maßnahme wird daher in jedem Fall von Seiten der Herzchirurgen nach jedem Mitralklappeneingriff empfohlen.

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