Mitralklappeninsuffizienz – Medizinisches Glossar auf Operation.de
Mitralklappeninsuffizienz und Mitralklappenstenose – Definition und Fakten
Operationsname, Definition: Minimal-invasive Mitralklappenchirurgie bei Mitralklappenstenose oder Mitralklappeninsuffizienz oder Mitralklappenprolaps / Die minimal-invasive Mitralklappenchirurgie ist die technische Modifikation des herkömmlichen konventionellen herzchirurgischen Eingriffs an der Mitralklappe. Nach der Definition der internationalen Gesellschaft für minimal-invasive Herzchirurgie (ISMICS / International Society for Minimally Invasive Cardiothoracic Surgery) wird der Begriff verwendet, wenn der Zugangsweg zur Mitralklappe über eine kleine Eröffnung an der rechten Brustseite erfolgt und damit die komplette Eröffnung des Brustbeins (Sternum) vermieden wird. Im Regelfall wird die Herz-Lungen-Maschine, die für diese Operation notwendig ist, an den Gefäßen der unteren Extremität (Arterie und Vene) im Bereich der rechten Leiste angeschlossen.
Eine Operation an der Mitralklappe kommt in Frage bei erheblicher Einengung oder Undichtigkeit, also Mitralklappenstenose oder Mitralklappeninsuffizienz. Nach exakter Festlegung des Schweregrades der Fehlfunktion der Mitralklappe lässt sich eine Operationsindikation nach den Leitlinien der amerikanischen oder europäischen Fachgesellschaften stellen.
Hintergrundinformationen: Operationen an der Mitralklappe bei Mitralklappenstenose oder Mitralklappeninsuffizienz wurden bereits in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführt. Da zu diesem Zeitpunkt die Herz-Lungen-Maschine noch nicht zur Verfügung stand, waren die Möglichkeiten einer Operation an der Mitralklappe begrenzt. Sie wurde in dieser Ära nur bei Patienten durchgeführt, die eine Mitralklappenstenose (Mitralklappeneinengung) durch Verwachsungen der Klappe hatten. Die Operation bestand aus dem Einführen eines Instruments ins Herz und der Sprengung der Klappe mit diesem Instrument. Die Entwicklung der Herz-Lungen-Maschine in den späten 50er Jahren ermöglichte es, Operationen im Herzen selbst durchzuführen. 1961 wurde die erste künstliche Herzklappe in den USA implantiert. Die minimal-invasive Mitralklappenchirurgie wurde 1995 an verschiedenen Zentren in Europa und den USA entwickelt. Im Jahr 2010 wurden in der Bundesrepublik 5341 isolierte Mitralklappenoperationen durchgeführt. 55 von 79 Kliniken haben hierbei auch die minimal-invasive Zugangstechnik gewählt: 2061 aller Mitralklappeneingriffe wurden minimal-invasiv durchgeführt, was einem Anteil von 38,6 Prozent entspricht. Seit dem Jahr 2005, in dem der Anteil noch bei 11,7 Prozent lag, ist die Zahl der minimal-invasiven Mitralklappeneingriffe damit deutlich gestiegen.
Es liegen inzwischen zwei größere Datenanalysen aus verschiedenen Untersuchungen vor, die der minimal-invasiven Technik eine gleichwertige Sicherheit und Erfolgsrate gegenüber dem Standardzugang bescheinigen.
Facharzt dieser Operation: Die Mitralklappenoperation bei Mitralklappenstenose oder Mitralklappeninsuffizienz wird von einem Facharzt für Herzchirurgie durchgeführt.
Häufigkeit pro Jahr: Operationen an der Mitralklappe wurden im Bundesgebiet im Jahr 2010 bei 5341 Patienten durchgeführt (Quelle: Leistungsstatistik der Deutschen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie).
Stationär / Ambulant: Die minimal-invasive Mitralklappenoperation wird, wie alle herzchirurgischen Eingriffe, ausschließlich stationär durchgeführt.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Operationskosten liegen zwischen 18.000 und 20.000 Euro. Die Kosten werden von den Krankenkassen durch ein sogenanntes DRG-System bezahlt. Die Krankenkasse kommt für die Kosten der Operation auf.
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