- Morbus Crohn – Definition und Fakten
- Morbus Crohn und Ileozökalresektion – Ursachen, Symptome und Diagnose
- Morbus Crohn und Ileozökalresektion – Heilungschancen, Alternativen und Risiken
- Morbus Crohn – Ileozökalresektion – Vor der Operation
- OP Ileozökalresektion bei Morbus Crohn
- Morbus Crohn – Ileozökalresektion – Nach der Operation
Morbus Crohn und Ileozökalresektion – Definition und Fakten
Operationsname, Definition: Der Operationsname „Ileozökalresektion“ setzt sich zusammen aus den Wörtern „Ileum“ (letzter Anteil des Dünndarms vor der Einmündung in den Dickdarm), „Zökum“ (Beginn des Dickdarms mit anhängendem Wurmfortsatz, Appendix) und „Resektion“ (Entfernung). Damit ist auch genau die Operation definiert. Es wird der Übergangsbereich von Dünndarm in Dickdarm entfernt, wobei vom Dickdarm das Zökum und vom Dünndarm ein Teil des Ileums entfernt werden. Die beiden Darmenden von Dünn- und Dickdarm werden dann mit einer Naht wieder miteinander verbunden („Anastomose“).
Die Operation wird in der Regel bei Morbus Crohn angewandt. Unter „Morbus Crohn“ versteht man eine chronische Darmentzündung. Die Ursache ist bis heute nicht abschließend geklärt. In bestimmten Fällen wird diese Operation aber auch aus anderen Gründen durchgeführt, z.B. zur chirurgischen Entfernung eines endoskopisch nicht abtragbaren Polypen im Zökum.
Hintergrundinformationen / Herkunft und Entwicklung: Nach Erstbeschreibung des Morbus Crohn in den 30er Jahren war die chirurgische Entfernung des erkrankten Darmabschnitts lange die einzig verfügbare Therapie. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde die Ileozökalresektion durchgeführt. Damals wurde teils aber noch eine ausgedehnte Darmentfernung mit „Sicherheitsabständen“ propagiert. Heute weiß man, dass die Darmteilentfernung so sparsam wie möglich erfolgen sollte. Im Laufe der Jahrzehnte wurde insbesondere die Nahttechnik (Anastomose) immer weiter verfeinert. Anstatt der früher bevorzugten End-zu-End-Anastomose, bei der beide Darmenden auf Stoß genäht werden, wird heute alternativ eine Seit-zu-Seit-Anastomose durchgeführt. Dabei werden beide Darmenden seitlich über mehrere Zentimeter eröffnet und aneinander genäht. Möglicher Vorteil ist dabei ein größerer Durchmesser der Nahtverbindung und damit ein geringeres Risiko einer erneuten Verengung. Die Naht kann von Hand oder mit speziellen Klammernahtapparaten durchgeführt werden. Seit den 90er Jahren werden die Eingriffe zunehmend auch laparoskopisch („Schlüssellochtechnik“) durchgeführt; neuerdings auch in Single Port Technik (also mit nur einem kleinen Schnitt am Nabel).
Facharzt dieser Operation: Die Ileozökalresektion wird vom Facharzt für Viszeralchirurgie oder Facharzt für Allgemeine Chirurgie durchgeführt.
Häufigkeit pro Jahr: Neuere Daten schätzen die Häufigkeit der Ileozökalresektion auf etwa 25 Operationen pro 1.000.000 Einwohner und Jahr in den USA (Jones, Ann Surg 2010). In Deutschland werden damit etwa 2.000 Ileozökalresektionen pro Jahr durchgeführt. Genaue Daten fehlen allerdings.
Stationär / Ambulant: Die Ileozökalresektion wird stationär durchgeführt.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Operation wird nach dem sogenannten DRG-System abgerechnet. Die genauen Kosten hängen dabei u.a. von Nebenerkrankungen des Patienten ab. Die Krankenkasse kommt für die Kosten der Operation auf.