Speicheldrüsentumor – Die Operation (Teil 1)
Vorbereitung zur Operation: In Absprache mit den Narkoseärzten muss der Patient ab dem Abend vor der Operation nüchtern bleiben.
Narkose: Die Ohrspeicheldrüsenoperation muss in Vollnarkose erfolgen.
Das OP-Team: Bei der Operation sind in der Regel ein Operateur und ein Assistent erforderlich. Außerdem ist eine OP-Schwester für das Anreichen der Instrumente zuständig. Zusätzlich wird der Patient durch den Narkosearzt während der Vollnarkose überwacht. Dem Narkosearzt geht eine Anästhesiepflegekraft zur Hand.
Dauer der Operation: Die Dauer des Eingriffes kann bei einer Stunde bei unkomplizierten Fällen und bis zu vielen Stunden bei komplizierten Fällen liegen.
Speicheldrüsentumor – Die Operation (Teil 2)
Die Operation im Detail: Die Operation sollte in mikrochirurgischer Technik mit dem Operationsmikroskop oder der Lupenbrille durchgeführt werden. Hierbei sollte ein optisches und/oder elektromyographisches Monitoring des Gesichtsnervs durchgeführt werden.
Zunächst wird vor dem Ohr, um das Ohrläppchen und entlang einer Hautfalte, die Haut durchtrennt. Anschließend wird die Haut mit dem subkutanen Gewebe in Richtung Wange mobilisiert. Anschließend wird der Nervus auricularis magnus aufgesucht und nach Möglichkeit erhalten. Daraufhin wird der hintere untere Pol der Drüse mobilisiert. Der Musculus digaster und der Gehöhrgangsknorpel werden verfolgt. Hierdurch kann der Stamm des Nervus facialis aufgesucht werden. Anschließend wird der Gesichtsnerv weiter verfolgt und hierdurch ist es möglich, die äußerlich gelegenen Tumoren der Ohrspeicheldrüse mit gesundem Speicheldrüsengewebe unter Schonung des Gesichtsnervs heraus zu nehmen. Die Präparation des Gesichtsnervs und Aufsuchen des Nervenstammes erfolgt unter mikrochirurgischen Bedingungen und Vergrößerung. Darüber hinaus wird das Gesicht des Patienten nicht abgedeckt, um ein optisches Monitoring des Gesichtsnervs zu ermöglichen. Ggf. kann auch eine elektromyographische Ableitung durch Nadelelektroden aus der mimischen Muskulatur zum Monitoring des Gesichtsnervs bei der Operation durchgeführt werden. Nach Entfernung der tumorbefallenen Anteile der Speicheldrüse kann der Defekt durch einen Muskelschwenklappen oder durch Eigenfett wieder aufgefüllt werden. Bei Tumoren, die unterhalb des Gesichtsnervs zu liegen kommen (sogenannte Innenlappentumoren), muss der gesamte Gesichtsnerv mobilisiert werden, um den Speicheldrüsentumor zu entfernen. Bei bösartigen Tumoren erfolgt die Operation wesentlich radikaler. Ggf. muss bei Befall des Gesichtsnervs dieser teilweise oder vollständig entfernt werden. Um die Symmetrie des dann gelähmten Gesichtes wieder herzustellen und Gesichtsbewegungen auf der betroffenen Seite zu ermöglichen, erfolgen dann Nervenrekonstruktionen, die sehr individuell geplant und durchgeführt werden müssen.
Mögliche Erweiterung der Operationen: Bei bösartigen Tumoren ist die gleichzeitige Ausräumung von Halslymphknoten erforderlich.