Vor der Operation – Der richtige Arzt und Vorbereitungen
Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen
Operateurs: Die nervenerhaltende radikale Prostatektomie ist eine
anspruchsvolle Operation! Die Operation wird ausschließlich von speziell
ausgebildeten Fachärzten für Urologie ausgeführt. Allerdings gibt es kein
gesondertes „Zertifikat“, das die Befähigung zur Durchführung dieser Operation belegt.
Das Ziel der Operation und Prostata Behandlung, die vollständige Entfernung des Prostatakrebses bei
Erhalt von Kontinenz und Potenz, erfordert einen sehr versierten und erfahrenen
Operateur. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Operateur
mindestens 250 dieser Eingriffe selbst durchgeführt haben muss, um die
‚Radikale Prostatektomie’ gut zu beherrschen.
Weiterhin haben diese Studien gezeigt, dass es eine hohe Korrelation zwischen
Op-Dauer und Transfusionshäufigkeit (d.h. bei wie viel Prozent der Patienten ist
eine Transfusion von Blut notwendig) einerseits und der Tumorfreiheit
(‚geheilt-Rate’) sowie den funktionellen Ergebnissen der Kontinenz und Potenz
gibt.
Patienten sollten sich also von ihrem Operateur die Anzahl der
jährlich durchgeführten (mindestens 50, besser über 100 pro Jahr) und der bislang
(in seinem Berufsleben) durchgeführten radikalen Prostatektomien nennen lassen. Patienten sollten seine eigene Transfusionsrate (deutlich unter 10%, besser unter
2%) und seine eigenen Langzeitergebnisse bezüglich Kontinenz- und
Potenzraten erfragen. Kann der Operateur diese Daten nicht nennen, sollte der Patient einen anderen Operateur in Erwägung ziehen.
Tests und Voruntersuchungen / Informationen
für den behandelnden Arzt: Liegt der PSA-Wert eines Patienten unter 10 und ist der Gleason-Grade
maximal 7, dann sind keine weiteren Untersuchungen notwendig. Liegen die Werte
höher, kann es sinnvoll sein, eine Computertomografie (CT) des Bauchraums und
des kleinen Beckens, ggf. auch eine Kernspintomografie des Beckens sowie ein
Knochenszintigramm anfertigen zu lassen. In Einzelfällen kann auch ein
sogenanntes „Cholin-PET-CT“ sinnvoll sein. Dies muss im Einzelfall und in Absprache mit dem Urologen entschieden werden. Am Aufnahmetag vor der Prostatakrebs Behandlung / Operation
wird der Operateur nochmals die wichtigsten Blutwerte, ein EKG und ggf. eine
Röntgenuntersuchung des Brustkorbes veranlassen. In einem guten Zentrum
liegt die Transfusionsrate so niedrig (möglichst unter 1%), so dass eine
Eigenblutspende nicht sinnvoll ist.
Weiterhin
wird vor der Prostatakrebs Behandlung bzw. der Operation noch einmal eine ausführliche Operationsaufklärung
erfolgen. Hier sollte man sich vom Operateur persönlich über seine gemachten Erfahrungen
sowie Risiken und Nebenwirkungen beraten lassen!
Angstpatienten: Eine Operation ist immer ein
einschneidendes Erlebnis für jeden Patienten. Damit verbunden sind häufig
Befürchtungen und Ängste. Diese können am besten durch ein ausführliches und
persönliches Gespräch ohne Zeitdruck ausgeräumt werden. Ggf. sollte ein solches
Gespräch schon vor dem stationären Aufenthalt geführt werden, damit sämtliche
offenen Fragen ausführlich besprochen werden können.
Einnahme von Medikamenten: Üblicherweise
werden fast alle Medikamente, die der Patient einnimmt, auch weiterhin
eingenommen. Ausnahmen bilden blutverdünnende Medikamente und einige
Diabetesmedikamente. Die meisten müssen nach Rücksprache mit dem verordnenden
Arzt (!) abgesetzt und durch andere ersetzt werden.