Rückenmarkstumor-Entfernung: Die Operation (Teil 1)

Vorbereitung zur Operation: Die Vorgaben des Anästhesisten bzgl. Nüchternheit und Einnahme der Medikamente und gegebenenfalls Schlaftablette werden eingehalten.

Narkose: Vollnarkose mit oraler Intubation, Anlage eines zentralen Venenkatheters, eines Arterienkatheters am Arm und eines Blasenkatheters, sogenannte totale intravenöse Anästhesie (also ohne Gasnarkose) / Bei halbsitzender Lagerung wird an der Brust eine Ultraschallsonde (Doppler) mit akustischem Signal angebracht, um frühzeitig Luftembolien zu erkennen.

 

Das OP-Team: Beteiligt sind der Operateur und ein Assistent des Operateurs, der Anästhesist mit die Anästhesie-Pflegekraft sowie die sterile OP-Pflegekraft am OP-Tisch (Instrumenteur) und eine weitere OP-Pflegekraft als sog. Springerin. Außerdem ist ein weiterer Arzt oder eine Technische Assistentin für die elektrophysiologische Überwachung der Nervenfunktionen beteiligt.

Dauer der Operation: 3-10 Stunden

Rückenmarkstumor-Entfernung: Die Operation (Teil 2)

Die Operation: Für die Operation werden technologisch u.a. OP-Mikroskop, Ultraschallaspirator (CUSA) und Neuromonitoring (Überwachung der sensiblen und motorischen Bahnen) genutzt. Bzgl. der Lagerung wird eine Bauchlagerung oder wie in dem hier beschriebenen Fall eine halbsitzende Lagerung angewandt. Es findet die Fixierung des Kopfes mit der sog. Mayfield-Klemme statt. Ein Durchleuchtungsgerät (Röntgen) wird zur Bestimmung der korrekten Höhe zu Beginn und gegebenenfalls während des weiteren Verlaufes der Operation benutzt.

Gerader Hautschnitt in der Mitte des Nackens und des oberen Rückens. Die Muskelhaut wird beidseits an der Mittellinie direkt neben den sog. Dornfortsätzen eingeschnitten. Schonend wird dann die Nackenmuskulatur beidseits zur Seite abgeschoben und weggehalten. Der Wirbelkanal muss über eine ausreichende Strecke eröffnet werden, so dass man das obere und untere Ende des Tumors darstellen kann. In diesem Falle muss der Wirbelkanal vom 3. bis einschließlich 6. Halswirbel eröffnet werden. Hierbei werden an beiden Seiten die Wirbelbögen mit einer sehr feinen Hochgeschwindigkeitsfräse durchschnitten und dann als zusammenhängende Kette entnommen und steril aufbewahrt. Die weitere Operation wird unter dem Mikroskop durchgeführt.

Die harte Rückenmarkshaut (Dura mater) wird längs in der Mittellinie eröffnet. Danach werden ebenfalls längs genau in der Mittellinie sowohl die weiche Rückenmarkshaut (Pia mater) als auch das Rückenmark selbst (posteriore mediane Myelotomie) eröffnet. Nach nur 1 mm trifft man auf den Tumor. Das Rückenmark ist wie eine Papierhülle um den Tumor gelagert.

Es gibt Stellen, wo der Tumor sich klar abgrenzen lässt, aber auch Stellen mit echter Verzahnung. Hier ist es extrem schwierig, die Grenze zum funktionierenden Rückenmark zu erkennen! In jedem mm Querschnitt der Präparation besteht die Gefahr einer kompletten Querschnittslähmung. Die Werte des Neuromonitorings müssen ständig angegeben werden, um frühzeitige Veränderungen wahrzunehmen und die Operation zu steuern.

Nach mehreren Stunden ist der Tumor unter Zuhilfenahme des CUSA komplett entfernt. Die sensiblen und motorischen Signale sind stabil. Die weiche Rückenmarkshaut wird mit einzelnen, feinen, resorbierbaren Nähten zusammengefügt und dadurch das Rückenmark selbst wieder verschlossen. Die harte Rückenmarkshaut wird dann nach Möglichkeit wasserdicht vernäht.

Schließlich werden die entnommenen Wirbelbögen wieder eingesetzt. Dabei wird jeder Bogen mit etwa zwei Titanplättchen und Schrauben am Rand befestigt. Da die sensiblen und motorischen Signale auch danach stabil bleiben, kann nun die Wunde in mehreren Schichten mit Nähten verschlossen werden. Wahlweise kann vorher noch eine Wunddrainage eingelegt werden. Die Wunde wird dann mit einem sterilen Pflaster versorgt.

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