Vor der Operation bei Spondylolisthese (Verschiebung der Wirbelkörper) – Der richtige Arzt und Vorbereitungen
Wahl des richtigen Operateurs / Chirurgen: Die Operationsaufklärung muss durch den operierenden Facharzt (Neurochirurg, Orthopäde, Unfallchirurg) erfolgen. Bei diesem Gespräch kann der Patient den Arzt fragen, welche Erfahrung dieser mit derartigen Eingriffen besitzt.
Der operierende Arzt sollte ein in Wirbelsäulenoperationen erfahrender Facharzt sein, der aktuell und regelmäßig Operationen an der Wirbelsäule ausführt.
Tests und Voruntersuchungen / Informationen für den behandelnden Arzt: Wichtig sind Angaben über Vorerkrankungen und über frühere Operationen, besonders an der Wirbelsäule. Bestimmte Medikamente beeinflussen die Blutgerinnung und können Narkosekomplikationen befördern. Der Arzt muss also sämtliche eingenommenen Medikamente erfahren. Angaben über Allergien und über den Gebrauch von Alkohol und Nikotin sind ebenfalls von Interesse.
Eine Eigenblutspende ist nicht erforderlich. Die Operation geht mit keinem hohen Blutungsrisiko einher, der Blutverlust ist sehr gering.
Wichtig sind die beiden schriftlichen Einwilligungen zur Operation zur Narkose. Vorzulegen sind Allergiepass, alte Arztbriefe und Befunde von Untersuchungen wichtiger Organe.
Einnahme von Medikamenten: Die bisher eingenommenen Medikamente zur Behandlung der Schmerzen sollten zunächst weiter eingenommen werden. Bestimmte Medikamente zur Blutverdünnung/Gerinnungshemmung sowie zur Blutzuckersenkung (s.u.) sollten in Absprache mit dem Chirurgen und dem Hausarzt entweder abgesetzt oder durch andere ersetzt werden. Die meisten anderen Medikamente werden bis kurz vor der Operation weiter eingenommen.
Hinweis vor stationärer Operation: Gewöhnlich wird der Patient einen Tag vor der Operation stationär aufgenommen. Es erfolgen die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), die ärztliche Untersuchung, die Narkosevisite sowie die Blutabnahme, ggf. ein EKG sowie eine Röntgenuntersuchung der Lunge. Der Patient wird über seine persönliche Krankheitssituation, das dafür empfohlene Operationsverfahren einschließlich der Aussichten, Risiken und möglichen Folgen ausführlich aufgeklärt.
Die Schmerzmedikation wird bis zum OP-Tag weiter verabreicht. Gerinnungshemmende Medikamente (Marcumar, Aspirin etc.) müssen für die Operation rechtszeitig abgesetzt werden, ggfs. ist die Gabe von Heparin angezeigt. Hierzu muss der behandelnde Hausarzt oder Internist befragt werden. Wichtige medizinische Befunde sind zur Krankenhausaufnahme unbedingt mitzubringen. Dies sind insbesondere MRT– und CT-Bilder und Befunde von vorbehandelnden Ärzten, Kuraufenthalten etc.
Wenn die Blutgerinnung durch entsprechende Medikamente unterdrückt wird, kann die Operation nicht durchgeführt werden. Es besteht ein hohes Risiko verstärkter Blutungen und damit verbundener Komplikationen.
Der Arbeitgeber und die ambulant behandelnden Ärzte des Patienten sollten über die geplante Operation informiert werden. Je nach Gesundheitszustand und Befinden ist insgesamt mit etwa zwei bis sechs Monaten Arbeitsunfähigkeit zu rechnen.
Angstpatienten: Der behandelnde Chirurg kann dem Patienten genau erklären, welche Risiken die Operation für ihn mit sich bringt. Es können Befürchtungen ausgeräumt werden, wie sie generell bei der Vorstellung auftreten, dass an der Wirbelsäule operiert werden muss, insbesondere die weit verbreitete Angst vor einer Querschnittslähmung durch die Operation.