Nierenbeckenplastik bei Subpelvinstenose – Grund, Ziel und Alternativen
Grund und Ziel der Operation: Ein länger bestehender Nierenaufstau kann zu Schmerzen (Nierenkoliken),
Infektionen, Steinbildung oder Nierenfunktionsverlust der Niere führen. Die
Operation hat das Ziel, die Engstelle zu beseitigen, einen ungehinderten Abfluss
des Urins zu gewährleisten und damit oben genannte Folgeschäden zu verhindern.
Ist bereits ein teilweiser Funktionsverlust der Niere eingetreten, wird mit
einer Operation der weitere Funktionsverlust aufgehalten. Die verloren
gegangene Funktion kann nicht wiederhergestellt werden.
Alternativen zu dieser Operation: Es
gibt andere Operationstechniken, die sich aber nicht so flächendeckend
durchsetzen konnten. Dabei wird mit verschiedenen Techniken die Enge im
Harnleiter erweitert, ohne den Harnleiter komplett vom Nierenbecken zu trennen.
Zum Erweitern werden Teile des Nierenbeckens oder des Harnleiters verwendet.
Diese anderen Techniken hatten aber nicht so hohe Erfolgsraten und konnten sich
daher nicht durchsetzen.
Bei
älteren Menschen oder solchen, die aufgrund von schweren Grunderkrankungen
nicht für eine Operation in Frage kommen, kann zur Gewährleistung des Abflusses
eine Schiene in den Harnleiter eingelegt werden. Diese muss aber für den Rest
des Lebens getragen werden und wird alle 3-6 Monate gewechselt.
Entscheidung für die Nierenbeckenplastik: Der
Facharzt für Urologie sollte bei
Funktionsverlust der Niere, wiederkehrenden Schmerzen, Steinen oder Infektionen
zur Operation raten.
Die
Nierenbeckenplastik nach Anderson Hynes kann offen, laparaskopisch oder
roboterassistiert- laparaskopisch durchgeführt werden. Eine offene Operation
hat den Vorteil kürzerer Operationszeiten, aber längerer Liegezeiten im
Krankenhaus und größerer Narben. Laparaskopische oder roboterassistiert- laparaskopische
Eingriffe dauern länger, sind aber mit einem kürzeren Aufenthalt und weniger
postoperativen Schmerzen verbunden.
Bei
oben genannten Gründen kann die OP jederzeit durchgeführt werden. Bei
Säuglingen ist diese Operation ab dem 1. Lebensmonat möglich.