Verengung der Luftröhre / Trachealstenose – Fakten
Operationsname, Definition: Operationen an der Luftröhre zur Beseitigung einer Verengung (Trachealchirurgie) / Engen (Stenosen) der Luftröhre (Trachea) können vielfältige Ursachen und Ausprägungen haben. Man unterscheidet Engen im Kehlkopf, im Kehlkopf-Luftröhren-Übergang und in der Luftröhre (laryngeale, laryngotracheale und tracheale Stenosen). Die Therapie dieser Engen ist überwiegend chirurgisch und der Oberbegriff dieser Chirurgie ist laryngotracheale und tracheale Chirurgie. Operationen an der Luftröhre werden bei Stenosen durchgeführt, aber auch bei gut- und bösartigen Tumoren des Kehlkopfs und der Luftröhre. Der Begriff der Stenose wird in diesem Kontext als überwiegend entzündlich oder ideopathisch verwandt. Es handelt sich dann überwiegend um Narbengewebe. Dieser Zustand wird von sekundären Einengungen von außen oder direkter Infiltration durch Tumore unterschieden.
Facharzt dieser Operation: Trachealchirurgie ist eine interdisziplinäre Aufgabe. Die laryngotrachealen und oberen trachealen Stenosen werden vom HNO-Arzt behandelt. Liegen die Stenosen in tieferen Abschnitten der Luftröhre, die nahe der Abzweigung der Hauptbronchien bestehen, wird der Eingriff gemeinsam mit einem Thoraxchirurgen, bzw. bei Kindern, mit einem Kinderchirurgen durchgeführt.
Häufigkeit pro Jahr: Zahlen sind nicht bekannt.
Herkunft und Entwicklung / Hintergrundinformationen: Die Operationen der oberen Luftwege haben eine lange Tradition. Nach vielen Versuchen, experimentellen Ansätzen, Implantation von körpereigenem Knorpel (Rippenknorpel) und Fremdmaterial haben sich heute einige Techniken als verlässlich und effizient heraus kristallisiert. Geschlossene Techniken, bei denen über ein Endoskop gearbeitet wird (mit Laser oder anderen Instrumenten), haben bei laryngotrachealen Stenosen nur einen begrenzten Wert. Sie sind sehr wirkungsvoll bei dünnen Narbensegeln, sollten aber bei „richtigen“ Stenosen mit einer Länge von [gt]5 mm nicht zum Einsatz kommen. Die heute angewandten Operationen bestehen bei laryngotrachealen Stenosen aus folgenden Techniken (Häufigkeit in %):
- Cricoid Split (Spaltung des Ringknorpels) / 2%
- Laryngotracheoplasty (LPT) ohne Knorpeleinpflanzung / 1%
- Laryngotracheale Rekonstruktion (LTR) mit Rippenknorpeleinsatz / 2%
- Partielle Cricotracheale Resektion (PCTR) / 10%
- Extended PCTR mit zusätzlicher Trachealresektion / 5%
- Tracheaquerresektion / 80%
Diese Techniken erfordern alle eine große Erfahrung und Improvisationsgabe des Operateurs. Für alle Techniken gilt gleichermaßen, dass die erste Operation „sitzen“ muss. Korrekturen einer falschen Operationsentscheidung lassen sich in diesem sensiblen Bereich der laryngotrachealen Stenosen nur schwer bewerkstelligen. Eine der häufigsten Operationen ist die Tracheaquerresektion, bei der die Stenose in der Luftröhre herausgetrennt wird und die gesunden Enden wieder aneinander genäht werden.
Stationär / Ambulant: Trachealchirurgie wird immer stationär durchgeführt, da sie gut stationär vorbereitet werden muss und nur mit einem gewissen Aufwand in enger Abstimmung mit einem erfahrenen Narkosearzt (Anästhesist) und dem HNO-Chirurgen durchgeführt werden kann. Die Operation muss sehr exakt geplant werden, um Folgeprobleme maximal zu reduzieren.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Höhe der Kosten sind sehr von der gesamten Maßnahme abhängig (4 bis 5-stelliger Betrag). Die Krankenkassen kommen ausnahmslos für die Kosten der Operation auf.