Vesikoureteraler Reflux zwischen Blase und Niere/ Antirefluxplastik – Definition und Fakten
Operationsname, Definition: Antirefluxplastik nach Lich-Gregoir / Wenn zwischen der Blase und dem Harnleiter bzw. der Niere ein Rückfluss (Reflux) besteht, der Nierenbeckenentzündungen auslöst, wird dieser operativ korrigiert. Dabei wird trotz des anderslautenden Namens kein künstliches Material verwendet, sondern eine plastische Operation unter Verwendung des Harnleiters und der Blase durchgeführt.
Der Reflux ist angeboren und betrifft häufig schon Babys, wobei meist erst Kleinkinder operiert werden. Der Reflux zwischen Blase und Niere wird auch als vesikorenaler Reflux oder vesikoureteraler Reflux bezeichnet.
Hintergrundinformationen: Diese Art der Antirefluxplastik ist von den Herren Lich und Gregoir vor mehr als 30 Jahren entwickelt worden. Sie ist die einzige Art der Antirefluxplastik, die die Blase intakt lässt und nur außerhalb der Blase operiert. Andere beschriebene Techniken, wie die Antirefluxplastik nach Cohen oder Politano-Leadbetter, eröffnen immer die Blase, die dann wieder zuheilen muss.
Facharzt dieser Operation: Ein vesikoureteraler Reflux wird vom Facharzt für Urologie oder vom Facharzt für Kinderchirurgie behandelt und operiert.
Häufigkeit pro Jahr: Die offene Antirefluxplastik wird ca. 2.000 pro Jahr in Deutschland durchgeführt.
Stationär / Ambulant: Die offene Antirefluxplastik wird in Deutschland üblicherweise stationär, in anderen Ländern auch ambulant, durchgeführt.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Krankenkassen kommen für die Kosten der Operation auf. Die Kosten betragen ca. 2.500 – 4.000 EURO.