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Vor der Operation – Der richtige Arzt und Vorbereitungen
Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen Operateurs: Neben der formellen Facharztanerkennung sollte der Plastische Chirurg eine umfangreiche Erfahrung in allen wesentlichen Techniken der Plastischen Chirurgie aufweisen. Beim ersten Vorstellungsgespräch soll der/die Patient/-in über die verschiedenen operativen Verfahren, das zu erwartende Ergebnis sowie über die möglichen Komplikationen und Risiken ausführlich beraten und aufgeklärt werden.
Zunächst sollte sich der Patient vergewissern, ob der Arzt Facharzt für Plastische Chirurgie ist. Der Eingriff muss in einer angemessen ausgestatteten Klinik oder Praxisklinik mit den Möglichkeiten der Überwachung und Notfallbehandlung erfolgen. Der Facharzt muss Facharzt für Plastische Chirurgie sein. Die Frage nach der Facharztausbildung und der Urkunde sollte zu keiner Irritation führen und auch die regional zuständige Ärztekammer gibt hierzu Auskunft.
Informationen für den behandelnden Arzt / Tests und Voruntersuchungen: Vor der Operation muss der Plastische Chirurg eine ausführliche Körperliche Untersuchung der / des entkleideten(!) Patientin /-en im Stehen und Liegen durchführen. Dabei wird insbesondere auf das Vorliegen von Narben von Voroperationen sowie das Vorhandensein eines Bauchwandbruches geachtet. Ggf. kann eine Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss von Brüchen erforderlich sein. Bei einer geplanten Korrektur der Brüste sollte vor dem Eingriff eine frauenärztliche Untersuchung der Brüste mit ggf. mammographischer bzw. sonographischer Untersuchung durchgeführt werden.
Bei gesunden, jungen Patienten ist lediglich eine Blutuntersuchung zur Bestimmung des Hämoglobinwertes sowie der Blutgerinnungswerte für die Operation notwendig. Weitere allgemeine Voruntersuchungen (z.B. EKG, Lungenröntgen) werden ggf. vom Anästhesisten angefordert. Vor der Operation müssen in der Klinik Standardfotografien angefertigt werden.
Bei dieser Art von Eingriffen ist mit einem relativ hohen Blutverlust zu rechnen, daher wird die Durchführung einer Eigenblutspende empfohlen. Bei einem regelrechten, komplikationslosen Verlauf ist die Notwendigkeit einer Bluttransfusion selten. Falls eine Bluttransfusion erforderlich sein sollte, kann durch die im Vorfeld erfolgte Eigenblutspende eine Fremdblutübertragung weitgehend ausgeschlossen werden.
Einzureichende Unterlagen: Vor einem nicht zwingend erforderlichen Eingriff muss eine besonders sorgfältige Aufklärung über die Behandlung, Alternativen, Folgen und mögliche Risiken sowie Komplikationen erfolgen. Dies darf nicht erst am Operationstag geschehen und ist durch ein von der Patientin unterschriebenes Einwilligungsformular zu dokumentieren. Entsprechendes gilt für die Narkose. Falls der Eingriff aus ästhetischen Gründen erfolgen sollte, ist ein Behandlungsvertrag erforderlich. In diesem bestätigt die Patientin ihre Kenntnisnahme, dass Krankenkassen die Kosten nicht unbedingt übernehmen.
Zusätzlich sollten dem Arzt alle verfügbaren Vorbefunde und ggf. ein Allergiepass vorliegen. Ein verantwortungsbewusster Arzt wird der Patientin im Allgemeinen vor der Konsultation einen Fragebogen über ihre Vorerkrankungen vorlegen.
Einnahme von Medikamenten: Sowohl der Plastische Chirurg wie auch der Anästhesist sollten wissen, welche Medikamente vom Patienten eingenommen werden. Ganz besonders bedeutsam sind blutverdünnende Medikamente, wie Aspirin (ASS), sowie Tabletten für die Behandlung des Diabetes. Wurden diese von einem anderen Arzt verordnet, muss mit diesem Rücksprache gehalten werden, ob und ab wann vor der Operation sie abgesetzt werden können. Der Blutdruck sollte gut eingestellt sein, da Bluthochdruck das Nachblutungsrisiko erhöht.
Hinweise vor der Operation
Hinweis vor stationärer Operation: Diese Art von Eingriffe werden immer stationär durchgeführt. Die Aufnahme erfolgt im Allgemeinen am Operationstag, wo nach dem Umkleiden eine Beruhigungstablette („Prämedikation“) gegeben und ein Venenkatheter gelegt wird. Außer den üblichen, persönlichen Utensilien müssen die eigenen Medikamente mitgebracht werden. Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel 4-5 Tage, bis alle Wunddrainagen gezogen worden sind. In Einzelfall kann der stationäre Aufenthalt auch länger dauern.
Patienten, die stark Gewicht abgenommen haben (z.B. nach einer bariatrischen Operation) leiden häufig unter Vitamin- und Proteinmangel. Um postoperative Komplikationen zu vermeiden, sollte die Patientin ihren behandelnden bariatrischen Chirurgen konsultieren, ggf. müssen Vitamin- bzw. Proteinpräparate als Ernährungsergänzung eingenommen werden. Ansonsten sollte man sich vor jeder Operation fit halten und in einem stabilen seelischen Zustand sein. Im Allgemeinen wird der Narkosearzt verlangen, dass die Patientin vor der Operation nüchtern ist (meistens ab Mitternacht).
Nach der Entlassung aus der Klinik sind die Patienten in der Regel in der ersten Woche zu Hause teilweise auf Fremdhilfe angewiesen. Nach einem körperformenden Eingriff muss in der Regel mit 3-4 Wochen gerechnet werden, bis man wieder körperlich fit ist. Während dieser Zeit muss die Patientin sich körperlich schonen und darf keine anstrengenden, körperlichen Tätigkeiten betreiben, beispielsweise Sport, schwere Sachen heben oder tragen. Leichte Tätigkeiten, nämlich Spazierengehen, sind erlaubt und erwünscht, um eine Wadenvenenthrombose zu vermeiden.
Angstpatienten: Es ist völlig normal, dass man vor einer Operation ängstlich ist. Allerdings sollte man sich nicht für die Operation entscheiden, wenn man nicht von dem erwarteten Zugewinn an Lebensqualität und von dem operierenden Arzt überzeugt ist. Bei Zweifeln sollte man diesen lieber ein weiteres Mal konsultieren und sich nicht scheuen, eine Operation zu verschieben. Um in der Nacht zuvor schlafen zu können, kann man den Arzt durchaus um eine Schlaftablette bitten. Eine gute Methode, Anspannungen abzubauen, ist Sport.
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