Implantation Knieprothese / Künstliches Kniegelenk / Knie TEP – Fakten
Operationsname, Definition: Implantation
eines künstlichen Kniegelenkes (Synonym: Implantation Knietotalendoprothese,
Totalprothese des Kniegelenkes, bikondyläre Kniegelenksprothese, Oberflächenersatz
Kniegelenk, künstliches Kniegelenk, Kniegelenkersatz, Knie TEP)
Hier handelt es sich um den Ersatz der meist verschleißbedingt zerstörten
Gelenkflächen des Kniegelenkes (Oberschenkelknochen, Unterschenkelknochen und
ggf. Kniescheibe) durch einen metallischen Oberflächenersatz. Zwischen die beiden
metallischen Oberflächenersatzteile wird eine Kunststoffplattform
zwischengeschaltet. Im Rahmen der Operation können „X“- bzw. „O“- Beinfehlstellungen
korrigiert werden. Der Oberflächenersatz kann mit Knochenkleber (zementiert)
oder zementfrei erfolgen. Je nach Ausgangssituation können auch sogenannte
Schaftprothesen oder gekoppelte Prothesen verwendet werden.
Die Operation findet bei einer Arthrose des
Kniegelenkes (Kniegelenksverschleiß, Knorpelabnutzung Kniegelenk) oder bei einem Defekt der
Gelenkfläche des Kniegelenkes (z.B. nach einem Unfall) Anwendung.
Facharzt dieser Operation: Die Operation des Kniegelenkersatzes / Implantation des künstlichen Kniegelenks wird von
einem Facharzt für Orthopädie, einem Facharzt für Orthopädie und
Unfallchirurgie oder seltener auch von einem Facharzt für Chirurgie
durchgeführt.
Häufigkeit pro Jahr: In Deutschland
werden pro Jahr ca. 150.000 Kniegelenksersatzoperationen bzw. Implantationen eines künstlichen Kniegelenks durchgeführt.
Herkunft und Entwicklung: Der Berliner
Chirurg Dr. Gluck hat als erster 1890 bei mehreren Patienten eine
Kniegelenksscharnierprothese aus Elfenbein implantiert. Andere Ärzte verwendeten
Teile der Gelenkkapsel als Interpositionsplastik zwischen Oberschenkel und
Unterschenkel bei fortgeschrittener Arthrose. Seit 1940 wurden Scharnierprothesen aus verschiedenen Metalllegierungen hergestellt und
implantiert. Diese Prothesenmodelle zeichneten sich durch eine hohe
Lockerungsrate aus. Nach 1970 kamen dann die ersten modernen Knieendoprothesen
auf dem Markt. Im weiteren Verlauf wurde die sogenannte zementlose
Implantationstechnik entwickelt. Hierbei gab es jedoch zunächst sehr hohe Lockerungsraten.
Seit den 90er Jahren werden die Designs der künstlichen Kniegelenke kontinuierlich
optimiert. Bei den jetzt verwendeten modernen Knieprothesen wird möglichst knochensparend
operiert. Die Haltbarkeit (auch Standzeit genannt) der künstlichen Kniegelenke
hat sich von zunächst wenigen Jahren auf jetzt aktuell ca. 15-20 Jahre
verlängert, vergleichbar den Ergebnissen in der Hüftendoprothetik.
Stationär / Ambulant: Die Operation
wird stationär durchgeführt.
Kosten der Operation: Die
Operationskosten variieren deutlich, je nach verwendetem Implantat und in
Abhängigkeit zur Operationstechnik (Oberflächenersatz, Hemischlitten, gekoppelte
Prothese) können die Kosten zwischen 8.000 und 16.000 Euro betragen.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Kosten
der Operation Künstliches Kniegelenk werden von der gesetzlichen und der privaten Krankenkasse übernommen.
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