Inkontinenz Männer (Belastungsinkontinenz) – Fakten
Operationsname, Definition: Implantation eines artifiziellen Sphinkters (künstlicher Schließmuskel)
/ Bei
der Implantation
eines artifiziellen Sphinkters handelt es sich um eine urologische Operationstechnik zur Behandlung der
Belastungsinkontinenz des Mannes.
Facharzt dieser Operation: Die Diagnostik und die Einlage eines artifiziellen Sphinkters werden vom Urologen
durchgeführt.
Herkunft und Entwicklung: 1947 wurde der erste
artifizielle Sphinkter beschrieben. 1972 kam der Vorgänger des heute
verwendeten Modells auf den Markt. Es wurde von F. Brantley Scott erfunden und
wurde seitdem diverse Male modifiziert. Der heute verwendete AMS 800 besteht
aus folgenden Komponenten:
- Druckregulierender
Ballon - Harnröhren-Manschette
- Kontrollpumpe
mit Deaktivierungsmechanismus
Der
druckregulierende Ballon, welcher im Unterbauch eingesetzt wird, ist dafür
verantwortlich, dass eine konstante Füllung der Harnröhrenmanschette besteht
und damit die Harnröhre so weit zugedrückt wird, dass kein Urin unwillkürlich
abfließen kann. Wenn der Patient einen Harndrang verspürt und seine Harnblase
entleeren möchte, muss er auf die Kontrollpumpe, welche im Hodensack positioniert
ist, drücken. Dann leert sich kurzfristig die Harnröhrenmanschette und der
Patient kann wasserlassen. Nach wenigen Minuten füllt sich die
Harnröhrenmanschette automatisch und verschließt wieder die Harnröhre.
Stationär / Ambulant: Die Implantation eines
artifiziellen Sphinkters wird unter stationären Bedingungen durchgeführt.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die
Einlage eines artifiziellen Sphinkters kostet ca. 11.000 Euro und wird von der
Krankenkasse übernommen.