Harnleiterspiegelung bzw. Ureterorenoskopie / URS – Die Operation (Teil 2)
Die
Operation im Detail: Für
den Eingriff der Ureterorenoskopie stehen unterschiedliche Instrumente zur
Verfügung. Die Wahl des Instrumentariums ist abhängig von der Indikation des
Eingriffs. Neben starren und semirigiden Ureterorenoskopen werden flexible
Ureterorenoskope in der endourologischen Diagnostik und Therapie eingesetzt.
Alle Instrumente haben einen Spülwasserzu- und einen Spülwasserabfluss. Über
ein oder zwei integrierte Arbeitskanäle können Hilfsinstrumente, wie
Biopsiezangen, Steinfasszangen, Steinfangkörbchen, Sonden für Laser-,
Elektrohydraulik und Ultraschalllithotripsie in Harnleiter und
Nierenbeckenkelchsystem eingebracht werden. Die Sicht in das Körperinnere wird
durch ein optisches System der Instrumente in Kombination mit einer
Kaltlichtquelle ermöglicht. Üblicherweise ist das Okular mit einer Kamera
verbunden, die das Operationsbild auf einen Bildschirm überträgt, um einen
größtmöglichen Operationskomfort und somit die größtmögliche Operationsqualität
zu gewährleisten.
Zunächst werden im Rahmen einer einfachen Blasenspiegelung die Blase sowie die
Harnleitermündungen inspiziert, um anschließend zystoskopisch geführt unter
Röntgenkontrolle einen dünnen flexiblen Draht über den Harnleiter bis in das
Nierenbecken vorzuschieben. Dann wir das Zystoskop unter Sicht aus der
Harnblase entfernt und mit dem Ureterorenoskop zunächst über die Harnröhre in
die Blase eingegangen. Anschließend wird das Spiegelinstrument (neben oder über
den liegenden Draht) über die entsprechende Harnleitermündung in den Harnleiter
und weiter in das Nierenbecken vorgeschoben.
Bei Verwendung eines flexiblen Ureterorenoskops wird in vielen Fällen
(besonders bei der Behandlung von Steinen im Nierenbeckenkelchsystem) zur
Erleichterung des Eingehens mit dem Gerät eine sog. Einführhilfe unter
radiologischer Kontrolle bis kurz vor das Nierenbecken eingelegt. Nach Aufsuchen eines Steines oder eines
Tumors kann nun, mithilfe der oben beschrieben Hilfsinstrumente, die Behandlung oder Diagnostik vorgenommen
werden.
Wenn eine traumabedingte Schwellung des Harnleiters zu erwarten ist, empfiehlt
es sich, am Ende des Eingriffs eine innere Harnleiterschiene
(Double-J-Katheter) anzulegen, um einen ungestörten Urintransport aus dem
Nierenbecken postoperativ zu gewährleisten und um Schmerzen vorzubeugen. Diese
Schiene kann zumeist nach wenigen Tagen im Rahmen einer einfachen
Blasenspiegelung, ambulant beim niedergelassenen Urologen, gezogen werden.
Mögliche Erweiterungen der Operation: Komplikationen und
unvorhergesehene Befunde können dazu führen, dass eine Erweiterung oder
Änderung der Operationsmethode bis hin zu Schnittoperation erfolgen muss.