Inkontinenz Männer / Einlage einer Remeex®-Schlinge: Die Operation (Teil 2)
Die
Operation im Detail: Zunächst erfolgt die Einlage eines Katheters über die
Harnröhre. Dann folgt ein circa 5 cm langer Schnitt in Längsrichtung im
Dammbereich. Nun wird das Gewebe eröffnet und bis zum sog. Musculus
bulbospongiosus, welcher den hinteren Harnröhrenanteil umgibt, präpariert. Der
sogenannte Bulbus (Schwellkörper, der die Harnröhre umgibt) bleibt unberührt.
Bindegewebige Strukturen werden durchtrennt, um eine Anhebung der hinteren
Harnröhre in Richtung Blasenhals zu erleichtern. Es folgt ein ca. 4 cm breiter
querer Hautschnitt – zwei Querfinger oberhalb der Symphyse – und die
Darstellung der Muskelfaszie.
Anschließend wird eine Blasenspiegelung
durchgeführt und mit Hilfe des Cystoskopschafts der Blasenhals zur
gegenüberliegenden Seite gehalten. Im Anschluss daran erfolgt die Einlage der
Schlinge mittels sogenannter Trokare. Danach werden die Fadenenden in den
Verstellmechanismus eingefädelt und gesichert. Mit dem sog. Manipulatorstift wird
dann die Spannung eingestellt, bis die Schlinge locker anliegt. Nun wird die
Wunde schichtweise mit resorbierbaren Fäden verschlossen. Abschließend erfolgt
eine Hautnaht und es wird ein Salbenverband angelegt, um einer Wundinfektion
vorzubeugen.
Am ersten Tag nach der Operation wird die Blase über
den liegenden Harnröhrenkatheter gefüllt und die Feinjustierung der Schlinge
über den in Höhe der Symphyse durch die Haut ragenden Manipulatorstift
vorgenommen. Der Stift wird solange
gedreht, bis beim Husten kein Urin mehr unwillkürlich abgeht und ein normales
Wasserlassen noch möglich ist.
Anschließend wird ein Miktionsprotokoll geführt und der Restharn nach
Blasenentleerung mehrfach sonographisch bestimmt. Am darauffolgenden Tag kann dann nach
nochmaliger Miktions- und Restharnkontrolle der Manipulatorstift entfernt
werden. Es wird erneut ein Salbenverband angelegt und die Entlassung des
Patienten kann geplant werden.