Harnleiterspiegelung bzw. Ureterorenoskopie / URS – Fakten

Operationsname, Definition: Ureterorenoskopie
(diagnostisch und therapeutisch) / Unter
Ureterorenoskopie versteht man die retrograde Spiegelung des Harnleiters
und/oder des Nierenbeckenkelchsystems über die Harnröhre und Harnblase. Dieses
minimalinvasive, endoskopische Vorgehen
gilt als Routineverfahren in der Urologie und wird zu diagnostischen Zwecken
und zur therapeutischen Intervention eingesetzt. Die Operation verfolgt
im Wesentlichen zwei Ziele: Einmal die
komplette Entfernung der Harnsteine bei Harnsteinleiden und zum Zweiten die
bestmögliche diagnostische Abklärung eines Urothelkarzinoms im Bereich des oberen
Harntraktes. Oberflächliche Tumoren können ureterorenoskopisch lokal therapiert
werden und müssen dann in regelmäßigen Abständen ureterorenoskopisch kontrolliert
(nachgesorgt) werden. Zudem ermöglicht die Ureterorenoskopie die Therapie von
Harnleiterengen oder Nierenbeckenabgangsstenosen.

Die Indikationen
der Ureterorenoskopie im Einzelnen sind:

  • Endourologische
    Therapie von Harnsteinen
  • Abklärung
    unklarer Raumforderungen im Bereich des Harnleiters und des
    Nierenbeckenhohlsystems mit der Möglichkeit zur
  • Entnahme
    von Gewebeproben zur histologischen Aufarbeitung sowie der
  • Entnahme
    von Urin oder Spülflüssigkeit zur zytologischen Untersuchung
  • Abklärung
    unklarer Blutungen aus dem oberen Harntrakt
  • Lokale
    Therapie von oberflächlichen Tumoren des Urothels im Bereich des Harnleiters
    und des Nierenbeckenhohlsystems
  • Therapie
    von Harnleiter- und Nierenbeckenabgangsengen

Hintergrundinformationen: Die
Ureterorenoskopie zählt heutzutage sowohl in der Diagnostik als auch in der
Therapie zu einem Standardverfahren in der Urologie. Deutliche Fortschritte
dieses Verfahrens ergaben sich über die letzten Jahre durch stete
Weiterentwicklung und Verbesserung der Instrumente.

Bereits 1912 berichtete Young über die erste Ureteroskopie beim Kind. Weitere
Berichte über Ureterorenoskopieen folgten in den 60er und 70er Jahren,
allerdings vorwiegend in Form von Fallberichten unter Verwendung von „dünnen“
Kinderzystoskopen. Erst die Entwicklung eines Ureterorenoskopes im Jahr 1980
durch Perez-Castro und Martinez-Pineiro ermöglichte die Weiterentwicklung der
Ureterorenoskopie, bis hin zum routinemäßigen, diagnostischen und
therapeutischen Einsatz in der Urologie.

In der heutigen Zeit stehen viele verschiedene Ureterorenoskope
unterschiedlicher Größe zur Verfügung. Je nach Einsatzgebiet bzw. Indikation
des Eingriffs werden starre, semirigide und flexible Instrumente verwendet. All
diese Instrumente haben einen Spülwasserzu- und Spülwasserablauf. Durch
integrierte Arbeitskanäle können Hilfsinstrumente wie Biopsiezangen,
Steinfasszangen, Steinfasskörbchen, Laser-, Elektrohydraulik oder
Ultraschallsonden in Harnleiter oder Nierenbecken eingebracht werden.

Facharzt dieser Operation: Die
Operation wird ausschließlich von Urologen durchgeführt.

Häufigkeit pro Jahr: keine Informationen
verfügbar

Stationär / Ambulant: In der
Regel wir die Ureterorenoskopie stationär durchgeführt.

Kosten der Operation und
Kostenübernahme durch die Krankenkasse:
Die
Kosten für einen ureterorenoskopischen Eingriff belaufen sich auf ca. 2.000 bis
2.500 Euro. Diese werden von der Krankenkasse übernommen.

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