Prostatavergrößerung und Laser Vaporisation / KTP / Greenlight-Laserung: Fakten
Operationsname, Definition: Kalium-Titanyl-Phosphat
(KTP) bzw. Laser Vaporisation („Greenlight“-Laservaporisation)
der Prostata / Die Greenlight-Laserung der Prostata wird angewandt bei Symptomen des unteren Harntraktes, die
durch ein gutartiges Wachstum der Prostata bedingt sind.
Die Kalium-Titanyl-Phosphat (KTP) – Laser induzierte
Vaporisation („Greenlight“) der Prostata mit 80 W wurde erstmals 2003
durchgeführt. Seit 2006 steht nun eine Weiterentwicklung dieses Systems
(Lithium- Triborat (LBO) – Laser induzierte Vaporisation mit bis
zu 120 W Spitzenleistung) zur Verfügung. Bei der „Greenlight“-Laservaporisation
der Prostata handelt es sich um ein sicheres, urodynamisch nachgewiesen
desobstruierendes Verfahren (d.h. Prostatagewebe, das die Harnröhre einengt,
wird „verdampft“), welches transurethral (durch die Harnröhre) durchgeführt
wird. Die „Greenlight“-Laservaporisation der Prostata hat heute weltweit
Verbreitung gefunden (so existieren alleine in Deutschlund über 125 dieser Systeme).
Vor einer abschließenden Beurteilung dieser Technik, vor allem in Relation zum
„Goldstandard“ TURP, fehlen prospektive, im Idealfall randomisierte
Langzeitstudien.
Aufgrund der offensichtlichen Vorteile im
Nebenwirkungsprofil (v.a. der geringeren Blutungsneigung als bei der
transurethralen Resektion der Prostata, TUR-P) profitieren v. a. Patienten mit
einem erhöhten OP-Risiko und solche, welche unter antikoagulativer Medikation
standen, von der Greenlight-Vaporisation der Prostata. Bei diesem wachsenden Patientenkollektiv besteht eine gute
Indikation für diese Methode.
Hintergrundinformationen: Die
benigne Prostatahyperplasie (BPH), also die gutartige Prostatavergrößerung ist
die häufigste gutartige Erkrankung des Mannes überhaupt. Umfangreiche
Autopsie-Studien haben gezeigt, dass bereits ab dem 30. Lebensjahr eine
exponentielle Zunahme dieser Gewebevergrößerung (Prostataadenom) beginnt. Ab
dem 75. Lebensjahr ist diese dann bei nahezu allen Männern nachzuweisen. Die
benigne Prostatahyperplasie (BPH) an sich ist allerdings noch nicht als
pathologisch (krankhaft) zu werten. Nur wenn sich aufgrund des Adenoms
Beschwerden bei der Miktion (Wasserlassen) ergeben, spricht man von
therapiebedürftiger BPH oder besser vom benignen Prostata-Syndrom (BPS). Nur
etwa 25% – 30% aller Männer mit BPH entwickeln Symptome.
Facharzt dieser Operation: Die
Greenlight-Laserung der Prostata wird
von einem Facharzt für Urologie durchgeführt.
Häufigkeit: Weltweit
wurden laut Hersteller seit Einführung der Technik 2003 bereits über 375.000
dieser Operationen durchgeführt.
Herkunft und Entwicklung: Die
Greenlight-Laserung wurde erstmalig 2003 beschrieben und wird seitdem mit
großem Erfolg angewendet. In den letzten Jahren überstieg dabei die Anzahl an
Greenlight-Laserungen der Prostata sogar die transurethrale Resektion der
Prostata, dem geltenden Goldstandard in den USA. Bei der Greenlight-Laserung
wird die Prostata im Unterschied zur TUR-P nicht reseziert, sondern
vaporisiert, d.h. verdampft. Der Vorteil besteht dabei in der nahezu
blutungsfreien Operation. Die Weiterentwicklung des Greenlight-Lasers (80W) ist
die sogenannte HPS-Laserung mit dem LBO-Laser, bei der Spitzenleistungen bis zu
120 Watt erreicht werden können.
Stationär / Ambulant: Die
Operation bedarf im Allgemeinen eines stationären Aufenthaltes von wenigen
Tagen, kann jedoch auch im Einzelfall ambulant durchgeführt werden. Dabei muss
der Patient mit dem Katheter nach Hause gehen. Der Katheterzug erfolgt dann
ambulant 1-2 Tage später beim behandelnden Urologen.
Kosten der Operation und Kostenübernahme
durch die Krankenkasse: Nach
DRG kostet die Operation ca. 2.300 Euro. Die Kostenübernahme muss bei der
Krankenkasse vorher erfragt werden. Die meisten Kostenträger zahlen jedoch den
Eingriff. In Einzelfällen muss ein Teilbetrag vom Patienten übernommen werden.
Hier ist ein Nachfragen beim Operateur bzw. bei dem jeweiligen Krankenhaus
hilfreich.