Einlage
einer Remeex®-Schlinge bei männlicher Inkontinenz – Alternativen und Heilungschancen
Grund und Ziel der Operation: Die
Wiedererlangung der Kontinenz ist das Ziel dieser Operation.
Alternativen
zu dieser Operation: Bei nur gering
ausgeprägter Belastungsinkontinenz sollten zunächst konservative Maßnahmen
erfolgen. Neben Beckenbodentraining und Elektrostimulation sind heute auch
Medikamente verfügbar, welche die Schließmuskelfunktion verbessern können.
Nach Ablauf eines Jahres nach der Operation ist mit
einer Verbesserung der Kontinenz in der
Regel nicht mehr zu rechnen. Nach den oben erwähnten diagnostischen
Untersuchungen wäre dann die
Implantation einer justierbaren Remeex-Schlinge möglich. Bei
nur leichtgradiger Inkontinenz mit deutlich abgesenkter hinterer
Harnröhre wäre auch mit einer nicht justierbaren Schlinge eine gute
Kontinenz zu erreichen. Bei schwer geschädigtem Harnröhrenverschluss ist in der Regel nur durch Implantation eines künstlichen Schließmuskels
(artifizieller Sphinkter) ein langfristig gutes Ergebnis zu erreichen.
Heilungschancen: Die exakte Patientenauswahl ist für ein erfolgreiches
OP-Ergebnis entscheidend. Dies erfordert
– neben einer genauen Anamnese – eine aufwendige Diagnostik vor Planung des
operativen Eingriffs. Die Heilungschancen werden also von den jeweiligen
anatomischen und funktionellen Defekten bestimmt und sind insgesamt sehr
unterschiedlich ausgeprägt. Eine
Bestrahlung sollte wenn nötig erst nach Einlage einer Schlinge erfolgen. Bei
bereits bestrahlten Patienten ist die Heilungschance unmittelbar abhängig vom
Ausmaß der Strahlenfolgen, insbesondere von der Ausbildung einer
Blasenhalsstarre durch Vernarbungsprozesse. Bei ausgeprägter Blasenhalsstarre
ist die Einlage einer Schlinge nicht mehr erfolgreich.
Entscheidung für die Operation: Prinzipiell sollte jeder an einer Belastungsinkontinenz
leidende Mann über die Möglichkeit einer operativen Therapie informiert werden.
Nach entsprechenden Untersuchungen sollte besonders über die wenig invasiven
Maßnahmen informiert werden.